Die Unterkunft in Garzau, betrieben vom Verein Sozialpark Märkisch-Oderland, unterhält ca. 150 Plätze für Asylsuchende und Spätaussiedler und ist die dienstälteste Einrichtung für die migrationsspezifische Unterbringung von Flüchtlingen im Landkreis Märkisch-Oderland. Umgeben von Wäldern leben dort 170 Menschen, darunter 35 Kinder.
Über die Grenzen von Märkisch-Oderland hinaus, machte die Einrichtung Schlagzeilen durch das Experiment einer RBB-Reporterin, welche sich im vergangenen Jahr dort für drei Tage einquartierte, um so einen Einblick in das Leben der Menschen im Heim zu erhalten.
Der Betreiber Sozialpark Märkisch-Oderland e.V. sieht seinen grundlegenden Arbeitsauftrag in Maßnahmen der sozialen Integration von benachteiligten Personen und Gruppen. Anliegen ist es diese Menschen zu fördern, sie fortzubilden, ihnen Zugang zur Ausbildung zu verschaffen und damit zur Strukturierung des Lebensalltages beizutragen. Die Arbeit in einer Gemeinschaftsunterkunft, wie der in Garzau erfordert nach Aussage des Leiters Wolfgang Türke ein hohes spezifisches Fachwissen und fordert von den Mitarbeitern täglich größte Einsatzbereitschaft. Täglich werden für die BewohnerInnen praktische Eingliederungshilfen, Deutschkurse, Unterstützung bei der Antragstellung sowie die Hausaufgabenhilfe und offene Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche im eigenen Hause und in Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen Helfern und anderen Vereinen realisiert.
Durch die Kombination aus stationärer und ambulanter Hilfe (in Strausberg werden 305 Menschen im Wohnungsverbund betreut), können neben dem anspruchsvollen Tagesgeschäft viele Projekte zusätzlich bewältigt werden. Oft verlangt die Belegungsstruktur in der Einrichtung eine Fokussierung auf die allgemeine soziale Betreuung und Hilfestellung, welche weit mehr beinhaltet als eine rein migrationsspezifische Beratung. Nicht nur aufgrund des gegebenen Personalschlüssels von 1:120 ist die Arbeit vor allem auf „Hilfe zu Selbsthilfe“ ausgerichtet und steht im Widerspruch zu der häufig angenommenen ganzheitlichen Betreuung von geflüchteten Menschen in derartigen Einrichtungen.
Auch Garzau verfügt, wie die Einrichtung in Neuhardenberg, über eine Kooperation mit der Caritas Flüchtlingsberatung, die im Auftrag des Landkreises Märkisch-Oderland die Beratung für Flüchtlinge anbietet, welche in den Gemeinschaftsunterkünften der Region untergebracht sind. Diese Beratung erfolgt je nach Möglichkeit im Caritas-Beratungszentrum Strausberg oder direkt vor Ort.
Zustimmung durch die Heimleitung gab es für das Eckpunktepapier zur Integration der CDU-Fraktion: „Fordern und Fördern“. Einigkeit bestand vor allem in den Punkten der sprachlichen Förderung, dem Gebot der besonderen Schutzbedürftigkeit und einer möglichen Sanktionierung bei Integrationsunwilligkeit.
Das Hauptaugenmerk muss weiter auf die Entwicklung eines Integrationsgesetzes im Land Brandenburg gerichtet werden, das klare Regelungen zur Integrationspflicht und zur Unterstützung der Flüchtlinge beinhalten muss.
Grundlegend sind die aktuellen Problemlagen nur durch die Bekämpfung der Fluchtursachen zu bewältigen. Als Abgeordnete der CDU-Fraktion unterstützt und begrüßt Kristy Augustin in diesem Zusammenhang die Entscheidung der CDU-geführten Bundesregierung, die Mittel zur Unterstützung für das UN-Flüchtlingswerk um weitere 500 Millionen Euro aufzustocken.